Der größte Lump im ganzen Land…
Es war mal wieder soweit. Nach anderthalb Jahren coronabedingter Pause bekam Dresden eine weitere größte Randale seit annodazumals zu sehen. Das Aufstiegsspiel der SG Dynamo Dresden wurde von zahlreichen Fans in der unmittelbaren Umgebung des Stadions gefeiert. Die Party endete allerdings recht schnell in Böllerrauch und Tränengas. Zum Fußball, zu den Randalierer*innen und der Stimmung in der Lokalpresse möchten wir nicht allzu viel sagen.
Es handelt sich bei allen Sportevents und vor allem dem Fußball um eine große Masseninszenierung. Inszeniert von jeder*jedem Einzelnen*. Aufgehen in der Masse, eins sein mit dem Verein, mit den Spielern, mitfiebern, schreien, grölen, feiern. Die*der Einzelne als von der Gesellschaft (Arbeit, Ämter, Freizeitstress) kaputt gemachtes Individuum, kann hier im Bad in der Fanmasse endlich einmal ganz werden, zu sich selbst finden. Das können wir nicht so ganz gut finden und auch nicht so ganz schlecht – irgendwo muss mensch ja hin, um dem Irrsinn des Alltags zu entfliehen. Das wir uns da vielleicht anderes vorstellen – geschenkt. Allerdings wollen wir an dieser Stelle einen Hinweis geben. Könnte es sein, dass zwischen den jubelnden, spuckenden und springenden Fans – noch immer weit überwiegend Männer – und den krakeelenden, geifernden und randalierenden Fans ein Zusammenhang besteht? Ist vielleicht die erste Seite der Medallie, die sich auch die Dynamooffiziellen auf die Fahnen schreiben, durchaus ursächlich für die zweite Seite, die Randale? Männlichkeit, Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus und Rassismus bilden ein Wir in der Fankurve. Und sie bilden es immer noch nach dem Spiel, zur dritten Halbzeit – wo auch immer die stattfindet. Vielleicht könnten auch die Schreiber*innen der Sächsischen Zeitung – würden sie dies in Betracht ziehen – ihre offene Frage beantworten, wie es kommt, dass ausgerechnet einige verurteilte Neonazis bei der Randale mit von der Partie waren.
Das alles vorweg gestellt, kommen wir nun zu unserem eigentlichen Geschäft.