Solidarität mit den „Soulevements de la terre“ (Aufständen der Erde)

Am 17. Juni erschien der Brief des Genossen Serge, der seit einer Demonstration am 25. März in Sainte-Soline um sein Leben kämpfte. Ein Bulle hatte ihm mit einer Granate in den Kopf geschossen. Es folgte ein künstliches Koma. Nun befindet sich Serge in einer Rehaklinik.

Nur wenige Tage später folgte die Verhaftung von 18 Genoss*innen, mit dem Vorwand, sie gehörten den Soulevements de la Terre, der Bewegung der Aufstände der Erde, an. Gleichzeitig verkündete der Französische Innenminister Gérald Darmanin das Verbot der Soulevements de la Terre. Sie hatte die Proteste gegen ein Megaprojekt der industriellen Landwirtschaft organisiert, an denen Serge teilnahm.

Es geht um den Bau eines Wasserbassins mit dem die Landwirtschaft versorgt werden soll. Das Projekt gefährdet die Trinkwasserversorgung der ganzen Region und verschärft die eh schon prekäre Lage der französischen Kleinbäuer*innen zusätzlich.

Die Soulevements de la Terre haben sich erfolgreich der Repression des Staates wiedersetzt. Ihre erste Demonstration wurde verboten. Sie fand trotzdem statt. Ihr Camp wurde verboten. Tausende fanden sich zusammen für ein schlammiges Wochenende im Zelt. Die Bullen sagten, sie würden niemals bis zur Baustelle vordringen. Hunderten gelang es, sich ihren Weg auf die Baustelle zu bahnen.

Auf diese Erfolge reagierten die Bullen mit Tausenden Granaten und Gummigeschossen, die sie ohne Rücksicht auf die nächste Demonstration feuerten. Nun folgt der allseits bekannte Vorwurf: die Bewegung für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, für ein besseres, gerechteres Leben, sie soll eine terroristische Gruppe sein.

Es ist – mal wieder – der allseits bekannte Terror des Staates für den Profit der Boss*innen auf dem Rücken der übergroßen Mehrzahl der Arbeiter*innen. Als Antifaschist*innen, als Kommunist*innen und Anarchist*innen, als Klimabewegung und Feminist*innen haben wir diese Repression tausendfach erlebt: in Dresden, auf Chalkidiki, in Rom, Barcelona und nun in Frankreich.

Solidarität mit den eingeknasteten Genoss*innen.
Unterstützt den internationalen Solidaritätsaufruf: https://www.anarchistfederation.net/international-call-for-support-for-soulevements-de-la-terre/#/

 

Nachtrag, Juli 2023

An uns wurden ein paar Kritiken an der Bewegung der Aufstände der Erde heran getragen. Wir verlinken diese hier, schaut mal rein. Es geht bei der Kritik um die Art und Weise, wie die Aufstände der Erde ihre Aktionen organisieren. Diese Organisation sei wenig transparent und laufe darauf hinaus, Genoss*innen in bildgewaltigen Kämpfen einer Repression auszuliefern, die sie so nicht erwartet haben bzw. nicht vorraus sehen konnten. Außerdem scheinen einige der Organisator*innen bei der Besetzung und dem Ende der Zone a Defendre (ZAD) in Notre Dame du Landes eine mindestens zwielichtige Rolle gespielt zu haben. Dennoch ist uns Solidarität und ein Blick nach Frankreich angesichts des staatlichen Angriffs wichtig! Bekanntlich trifft Repression viele und wirkt sich auch auf viele andere Zusammenhänge aus.

„Gegen die Phagozytose der Kämpfe“ https://de.indymedia.org/node/288188

„Kämpfen oder im Namen des Kampfes manipuliert werden“ https://kontrapolis.info/10295/

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