Zeichnung von Günther Finneisen

Abschied von Günther Finneisen

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Manche Menschen gehen mit einem lauten Knall, andere verpissen sich still und leise. So viele Schlagzeilen Günther in den Jahrzehnten seiner Inhaftierung auch machte, sein Abgang aus dem Leben war von der sehr stillen Sorte.

Finni und sein Freiheitsdrang

Im Mai 1995 machten er und sein Freund und Mitgefangener Peter S. bundesweit Schlagzeilen. Sie beide saßen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Celle, nahmen einen Beamten als Geisel und fuhren einem Porsche durchs das Tor der Haftanstalt in die dann nur kurz währende Freiheit. Nach nur 51 Stunden wurden sie von einem Sondereinsatzkommando festgenommen.

Nach dem Prozess wurde es still um Günther, er verschwand in den dunklen Isolationstrakten Niedersachsens. Rund 16 Jahre sollte die Isolation andauern, erst nachdem Kai Schlieter von der taz in einem ausführlichen Artikel („Lebendig begraben“) über die seit der Geiselnahme andauernde Isolierung von Günther, wie auch seinem Freund Peter, ausführlich berichtete, lockerte die niedersächsische Justizverwaltung die Isolierung. Zuvor hatten Wissenschaftler und Politiker die lange Isolierung als Folter bezeichnet.

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Veranstaltung mit Thomas Meyer-Falk am 3. Dezember

Am 3. Dezember haben wir – endlich – Thomas zu Besuch, der vor etwa zwei Monate aus der Sicherungsverwahrung in Freiburg entlassen wurde. Wir werden mit ihm über seine Haftzeit und die anschließende Sicherungsverwahrung, über aktiv sein im Knast, den Haftalltag und die Welt hier draußen reden. Etwas mehr Details folgen in Kürze. Los geht’s um 16 Uhr im AZ Conni. Im Dezember 2017 erreichte … Veranstaltung mit Thomas Meyer-Falk am 3. Dezember weiterlesen

Mitschnitt verfügbar: „Wegsperren und zwar für immer“

Im Juli hatten wir Christine Graebsch zu Gast. Nun könnt ihr den Vortrag endlich auch online nachhören: https://archive.org/details/vortrag-graebsch-wegsperren-fur-immer

 

Ein Vortrag der Juristin und Kriminologin Christine Graebsch

Mittwoch | 12.07.2023
18:30 Uhr

Roter Baum Dresden
Großenhainer Straße 93

 

„wegsperren und zwar für immer“

„Wegsperren für immer!“ forderte der Alt-Kanzler Schröder
im Jahr 2001 und verlangte damit eine Verschärfung der Sicherungsverwahrung. Das Bundesverfassungsgericht
hingegen erklärte die Sicherungsverwahrung im Jahr 2011
als verfassungswidrig. Demnach war die zeitlich unbefristete,
präventive Einsperrung von Gefangenen, nachdem sie ihre Strafe
verbüßt haben, nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Es folgte nicht die Abschaffung, sondern eine Reform.

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