In Solidarität mit dem politischen Gefangenen Dimítris Koufontínas, der sich seit dem 8. Januar 2021 aus Protest gegen seine schikanöse Behandlung seitens der griechischen Regierung, die an Rache grenzt, im Hungerstreik befindet, gingen in den vergangenen Wochen Tausende Unterstützer*innen auf die Straße. Der Staat reagierte mit brutaler Härte und verhaftete hunderte Demonstrant*innen, die nun mit unterschiedlichsten Vorwürfen konfrontiert sind. Dazu zählen Behinderung
von Behörden- und Amtshandlungen, Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen, vor allem aber Verstoß gegen die rigiden Corona-Maßnahmen, die auch das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit beschneiden und nun von den Behörden
gezielt benutzt werden, um missliebige Meinungen und linke und
anarchistische Bewegungen zu unterdrücken. Allein bei zwei Protestzügen wurden alle Teilnehmer*innen, nahezu 190 Menschen, verhaftet, und auch bei größeren Demonstrationen in Athen und in anderen Großstädten wie Thessaloníki werden Dutzende bis Hunderte festgenommen. Noch im Frühjahr
werden die Gerichtsverhandlungen gegen mindestens 70
Solidaritätsaktivist*innen beginnen, die in vier Großprozessen angeklagt werden. Sie haben am 18. Februar eine friedliche Intervention im Gesundheitsministerium veranstaltetet. Im Vergleich zu anderen Aktionen, bei denen in nur fünf bis zehn Minuten Flugblätter verbreitet werden und kurz Sprüche gerufen werden, haben sich die Genoss*innen für eine Stunde
im Gebäude verteilt aufgehalten, wo sie gegen die Behandlung von Dimítris Koufontínas und gleichzeitig gegen die katastrophale
Pandemieverwaltung protestierten. Im Anschluss wurden sie von einem großen Polizeiaufgebot in Gewahrsam genommen und zur zentralen Polizeidirektion Athens transportiert, wo sie ohne die geringste Einhaltung der Hygienevorschriften auf engstem Raum zusammengesperrt wurden.
Um die Betroffenen mit den Repressionsfolgen nicht alleinzulassen, haben sich nun Solidaritätsnetzwerke in Griechenland gebildet, die die Angeklagten unterstützen und politisch begleiten. Doch für die bevorstehenden Prozesse entstehen enormen Summen durch Anwält*innen- und
Gerichtskosten, die kollektiv geschultert werden müssen. Zu diesem Zweck rufen wir zusammen mit den griechischen Solidaritätsaktivist*innen zu Spenden auf.
Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Heidelberg
IBAN: DE32 4306 0967 6003 2928 00
Kreditinstitut: GLS-Bank
Stichwort: Griechenland