Am Mittwoch wurde über mehrere Stunden das Hausprojekt Hospi in Görlitz durchsucht. Zur Solidaritätsdemo haben wir den folgenden Redebeitrag geschrieben. Wenn ihr die Betroffenen unterstützen wollt, spendet an die Rote Hilfe Dresden.
IBAN: DE35 4306 0967 4003 1186 02
Betreff: Görlitz
Polizeiproblem Polizeiproblemproblemproblem
Hausdurchsuchung kennen wir schon?! Ja, nur zu gut. Nun hat es das Hausprojekt in der Hospitalstraße in Görlitz erwischt. Die Liste der linken Menschen und Projekte ist lang, die stundenlange Durchsuchungen erdulden mussten. Mal ist die Begründung ein linkes Plakat für eine Demo, mal sind es anonyme Aussagen von Faschos und diesmal waren es Plakate mit Neonazifressen drauf.
Nach Lust und Laune der eingesetzten Beamt*innen hinterlassen Durchsuchungen eingeschlagene Türen, zerstörtes Mobiliar und verwüstete Zimmer. Ganz so, als wäre jemand bei euch eingebrochen und hätte alles durchwühlt, fühlt sich das Zuhause dann nicht mehr an, wie das eigene. Und geklaut wurde ja tatsächlich auch. Denn die Bullen schleppen alles raus, was ins Raster passt: Handys, Laptops, Klamotten, Wertsachen sind am Ende des Tages weg und ihr seht sie selten wieder.
Das ist gewollt.
Hausdurchsuchungen sollen einschüchtern und bestrafen. Du lebst in einer linken WG? Rechne besser damit, dass mal die Polizei vor der Tür steht. Ihr organisiert ein Hausprojekt und versucht in der Nachbarschaft linke Ideen stark zu machen? Nach einem Polizeibesuch klebt das Stigma als linksextremistische Gefahr definitiv auf lange Zeit an euch. Die psychischen und physischen Folgen einer Hausdurchsuchung bleiben kleben. Sie sind wesentlich heftiger als die Strafe für vorgeworfene Taten – so die denn überhaupt jemals stattgefunden haben. Im aktuellen Fall kommt das besonders drastisch zum Ausdruck, wenn die Staatsanwaltschaft auch noch sagt, es ginge um gar nix gravierendes bei der Durchsuchung. Na vielen Dank auch für diese beschissene Dreistigkeit!
„Solidarität mit der Hospitalstraße 30 in Görlitz“ weiterlesen