Letzten Freitag gab es zwei Kundgebungen unter dem Motto „Knäste zu Gemeinschaftsgärten und die Lager evakuieren!“ (https://ea-dresden.site36.net/aufruf-knaeste-zu-gemeinschaftsgaerten-und-die-lager-evakuieren/) Gegen 16 Uhr fanden sich 30 Menschen am Lager auf der Bremer Straße ein. Nach einer Stunde Kundgebung gings dann im Fahrradkonvoi zur JVA Dresden, wo wir eine weitere gute Stunde mit Musik, Redebeiträgen und Sprechchören verbrachten.
Das Lager Bremer Straße stand bis zum 4. November unter Komplettquarantäne (https://www.saechsischer-fluechtlingsrat.de/de/2020/10/22/pm-behoerdlich-provozierte-durchseuchung-lager-aufloesen-jetzt/). mit der verheerenden Folge, dass aus einer infizierten Person, 26 wurden. Wenig verwunderlich, dass die Krisenlösung sächsischer Behörden als „survival of the fittest“ daherkommt. Warum sollten sie es anders halten als die Menschenfeind*innen in der Schweiz (https://solidarischgegencorona.wordpress.com/2020/04/06/situation-in-gefluchtetenlagern-in-der-schweiz/)? Anstatt die Menschen dezentral unterzubringen, überlässt man sie der Seuche.
Lohnabhängige, Arbeitslose und Geflüchtete eint, dass ihr Leben ganz offensichtlich weniger Wert ist. Das zeigt die Gesundheitsversorgung, die für sie schlechter ausfällt, als für alle die das entsprechende Kleingeld mitbringen. Einmal mit Corona infiziert sind sie nicht mehr als ein Ansteckungsrisiko und werden weggesperrt (https://www.autonomie-magazin.org/2020/06/26/corona-is-a-class-issue/).
Gefangene lassen sich dieser Aufreihung problemlos anfügen. Sie »dürfen« für einen Hungerlohn (https://www.deutschlandfunk.de/arbeitslohn-fuer-strafgefangene-resozialisierung-oder.724.de.html?dram:article_id=482581) in den JVAen schuften. Das verbindet sie mit dem anderen Teil der Lohnabhängigen, die nicht weggesperrt werden, damit sie trotz massiver Infektionsgefahr malochen gehen (https://www.wobblies.org/angryworkers-zur-corona-krise-muessen-arbeiterinnen-zwischen-arbeitsplatz-und-gesundheit-waehlen/)
Schluss mit dem Schweinesystem, überall!
Wir dokumentieren hier noch die Grußworte, die wir Gefangenen und Geflüchteten über die Mauern geschickt haben. Verwendet sie doch gerne weiter!