Es ist fast 2 Jahre her, dass die Covid-Pandemie begonnen hat. Seitdem hat die Polizei noch mehr Macht. Die veränderte Ausnahmesituation gab der Polizei die Möglichkeit zu ständigen Kontrollen. Diese Kontrollsituationen eskalieren immer häufiger durch Polizeigewalt und Schikanen. Es gibt aber auch wegen der Pandemie weniger Widerstand dagegen. Die andauernde Kontrolle und Überwachung während der gesamten Pandemie führte so zu einer noch stärkeren Normalisierung von Repression und Polizeigewalt in unserer Gesellschaft, sei es gegenüber Obdachlosen, Geflüchteten und Migrant*innen, BIPoC, Jugendlichen, Menschen in ihrem täglichen Leben oder COVID-Regelbrecher*innen.
Laut der Initiative „Death in Custody“[1] starben 2021 mindestens 6 Menschen, nachdem sie von der Polizei festgenommen worden waren. Im jüngsten Fall von Giórgos Zantiótis, der im Wuppertaler Polizeigewahrsam starb, wurde der Todesfall in einem langen Prozess von Journalist*innen und Aktivist*innen aufgedeckt, während die Staatsanwaltschaft darauf hinwies, dass er für die Öffentlichkeit nicht von Interesse sei. Es kann kein Vertrauen in eine Institution geben, die ihre eigenen Probleme systematisch vor der Bevölkerung verbirgt. Für solche Situationen gibt es keine Entschuldigung. Es spielt keine Rolle, was eine Person getan hat, um inhaftiert zu werden, der Tod in Haft ist inakzeptabel.
Polizeigewalt ist inakzeptabel. Wir glauben, dass soziale und wirtschaftliche Probleme nicht mit brutaler Gewalt, sondern durch Solidarität und gemeinschaftlicher und ausgleichender Prozesse gelöst werden sollten.
Deshalb kämpfen wir weiter und rufen euch dazu auf, sich dieses Jahr am Internationalen Tag gegen Polizeigewalt zu beteiligen. Organisiert in eurer Stadt Veranstaltungen zu diesem Problem oder schließt euch anderen in ihren Kämpfen an. Gemeinsam können wir nicht nur Polizeigewalt Einhalt bieten, sondern auch dafür sorgen, dass sie in unserer Gesellschaft nie wieder vorkommt.
#15mrz
1:https://deathincustody.noblogs.org/